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Viel Infos in Zeitschrift und Web – 300.000 Besucher auf www.narri-narro.info – Zeitschrift „Narri-Narro“ hat die europäische Fastnacht im Fokus.

Häsabstauben, Fasneteinschnellen – die närrische Zeit beginnt
am 6.1.

Schwarz befrackt, mit Fliege und Zylinder herausgeputzt und mit einem „Fledrawisch“ bewaffnet ziehen die Abstauber am Dreikönigstag durch die Narrenhäuser in der Fasnetshochburg Rottweil und in den umliegenden Narrendörfern wie Wellendingen und Wilflingen. Ihre Aufgabe ist es, mit launigen Worten die Masken, Larven und Schemen und die Narrenkleidle vom Staube der zurückliegenden Monate zu befreien und den Beginn der närrischen Zeit zu verkünden. Mit einem vergorenen oder gebrannten Getränk werden sie dafür belohnt. Anderswo wird die Fasnet mit der Taufe der neuen Narren begonnen wie in der närrischen Diaspora Bad Cannstatt, wo am Morgen des Dreikönigstages um sechs Uhr das Maskenabstauben und die feuchtfröhliche Aufnahme von Narrenaspiranten beginnt. Dabei bilden alle Aktiven eine Gasse und begießen die Täuflinge mit Wasser – egal, wie kalt es draußen auch ist. Da muss man hart im Nehmen sein.

Bis zum 21. Februar dauert 2012 die fünfte Jahreszeit. Der Fastnachtstermin wechselt und richtet sich immer nach dem Osterfest, das am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird. Davor lag früher eine vierzigtägige Fastenzeit. Was lag also näher, als dass man vorher noch mal alle verderblichen Lebensmittel verbrauchte und die „Nacht vor dem Fasten“, also die Fastnacht zum ausschweifenden Feiern nützte.

In Überlingen, Meersburg und Markdorf beginnt Schlag 12 Uhr die Fasnet mit dem infernalischen Lärm vieler Hundert Karbatschen, bis zu fünf Meter langer Peitschen, mit denen die Hänsele von nun an Kraft für die Fasnetstage antrainieren. Auch die Pfullendorfer schnellen die Fasnet mit den Karbatschen ein. In den folgenden Wochen ziehen wieder zehntausende traditioneller Narren durch die Dörfer und Städte des deutschen Südwestens. Mehr denn je. Hänsele, Narros und Hexen faszinieren die Menschen längst auch außerhalb der angestammten Traditionsgebiete. Fasnet boomt. „Ich schätze die Zahl der Aktiven im deutschen Südwesten auf über 300.000 Narren“, so Wulf Wager, der Herausgeber der Zeitschrift „Narri-Narro“.

Mit der Website www.narri-narro.info hat die Redaktion der Zeitschrift „Narri-Narro“ um den Brauchtumsexperten Wulf Wager Anfang des Jahres die informativste und umfassendste und auch meistbesuchteste Plattform für Freunde der schwäbisch-alemannischen Fasnet ins weltweite Netz gestellt. Über 300.000 Nutzer informierten sich über das südwestdeutsche Brauchphänomen.

Von der ausführlichen Darstellung der Geschichte der Fastnacht über mitreißende Reportagen von Fasnetsbräuchen und Narrenfiguren, die Herstellung von Narren-utensilien wie Schellen und Masken, bis hin zum umfangreichsten Archiv von Narrensprüchen, Narrenmärschen und Fasnetsrezepten reicht das Spektrum des kostenlosen Webangebots. „Und es wird dauernd ergänzt und erweitert“, sagt Wulf Wager.

Ein Glossar erläutert die Fachbegriffe der Fasnet von A wie Alte Fasnacht über F wie Fuchsschwanz und H wie Häs bis W wie Weißnarren.  Ein Stichwortverzeichnis verweist auf die einzelnen Artikel. Die Site ist einfach strukturiert und gestaltet. Auf Animationen und Flash-Schnickschnack hat man bewusst verzichtet, denn die kompetente Information soll im Vordergrund stehen.

Alter Harzer wird 200 Jahre alt
Der umfangreiche Terminkalender nennt die vorfasnächtlichen Narrentreffen und die Bräuche der Ortsfastnachten. Ein herausragendes Narrentreffen ist der Narrentag in Schömberg am 5. Februar. Dort feiert das älteste Narrenkleid, der Alte Harzer, seinen 200. Geburtstag mit einem kleinen aber höchst feinen Umzug.

Die Fastnachtsmuseen im Land und das europäische Karnevalsmuseum in Binche/B sowie das Deutsche Fastnachtsmuseum in Kitzingen werden vorgestellt.

Fasnetswissen für Alle
Hintergrundinfos versorgen Wissbegierige und Journalisten mit fundiertem Wissen. Zum Beispiel:

Wann ist Fasnet?
Der Termin der Fastnacht, also des Fasnetsdienstag hängt vom Termin des Aschermittwoch und damit zwingend vom Ostertermin ab. Im Konzil von Nizäa 325 n. Chr. wurde festgelegt, dass der Ostersonntag auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond fällt. Der Ostersonntag kann daher zwischen dem 22. März und dem 25. April variieren. Vor Ostern setzt die katholische Kirche eine 40-tägige Fastenzeit als Erinnerung an die 40-tägige Fastenzeit Jesu Christi in der Wüste.

Das Fest vor der Fastenzeit, die Fastnacht, also die Nacht vor dem Fasten entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu dem, was wir heute als Fastnacht oder Fasnet kennen.

Der Aschermittwoch ist also eigentlich 40 Tage vor Ostern. Aber auf der Synode von Benevent 1091 nahm man die Sonntage als Gedächtnistage der Auferstehung Christi – sozusagen als kleine Osterfeste – aus der Fastenzeit aus. Damit verlängerte sich die Fastenzeit auf 47 Tage (bzw. 48 Tage in Schaltjahren). Für den Fasnetsdienstag, der 47 Tage vor dem Ostersonntag gefeiert wird, ist somit der 3. Februar der früheste und der 9. März der späteste denkbare Termin. Ursprünglich begann die Fastenzeit nach dem Sonntag „Invocavit“. In manchen Gegenden der Schweiz feiert man noch heute zu diesem Termin Fastnacht, die „alte Fastnacht“.

Bei uns jedoch beginnt die Fastenzeit am Mittwoch nach dem Sonntag „Estomihi“, dem jetzigen Aschermittwoch.

Für Journalisten bietet die Site zudem einen kostenlosen Download für druckfähige Fasnetsbilder.

Zwölfte Ausgabe der Zeitschrift „Narri-Narro“ erscheint im neuen Gewand
Rechtzeitig zum Beginn der Fasnet erscheint die zwölfte Ausgabe der Zeitschrift „Narri-Narro“. Nicht nur optisch, auch inhaltlich wurde die Zeitschrift kräftig überarbeitet und zeigt nun Fastnachtsbräuche aus ganz Europa. So hat die Redaktion unter der Leitung des Brauchtumsspezialisten Wulf Wager packende Reportagen über die Fastnacht in Imst in Tirol, über den Carneval von Bielsa in den Pyrenäen, über den Lichtmessbrauch in Spergau in Sachsen-Anhalt und über die archaische Fastnacht in Valle Varaita in Westitalien vorbereitet.

Bei Fragen können Sie sich jederzeit an den Redaktionsleiter Wulf Wager wenden: wulf@wager.de oder 07127 93158-13.


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